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Verkauf der beiden ersten Werften der MV-Werften-Gruppe

09.03.2022

Am 27. Februar 2022 und am 5. März 2022 konnten Kaufverträge für die zur MV-Werften-Gruppe gehörenden Standorte in Stralsund und in Bremerhaven geschlossen werden. Damit ist der Grundstein für den Erhalt von mehreren Hundert Arbeitsplätzen gelegt.

Am 1. März 2022 sind die Insolvenzverfahren über die operativen Gesellschaften der MV-Werften-Gruppe eröffnet worden. Infolgedessen ist die ganz überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer an den Standorten in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund in die Transfergesellschaft „Küste“ gewechselt. Die Finanzierung der Transfergesellschaft erfolgt im Wesentlichen durch ein vom Land Mecklenburg-Vorpommern gewährtes Massedarlehen.

Parallel zur Eröffnung der Insolvenzverfahren wurde Dr. Christoph Morgen (Brinkmann & Partner) vom Amtsgericht Schwerin zum sog. starken vorläufigen Insolvenzverwalter für die MV Holdings Limited (GbR) – MV Holdings – bestellt.

Diese Maßnahmen waren Grundlage für die Beurkundung von Kaufverträgen, die die Zukunft der Werftstandorte in Stralsund und Bremerhaven sichern sollen.

Die Hansestadt Stralsund hat von der nicht insolventen Besitzgesellschaft MV Werften Stralsund Property GmbH (Germany), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der MV Holdings, die Werft in Stralsund erworben und plant dort die Ansiedlung einer Vielzahl maritimer Betriebe, die kurz- bis mittelfristig mehrere hundert Arbeitsplätze schaffen sollen.

Demgegenüber gelang für die Lloyd Werft in Bremerhaven der Verkauf an ein Bieterkonsortium bestehend aus der Rönner und Zech-Gruppe. Damit sind rund 230 Arbeitsplätze gesichert. Das Bieterkonsortium konnte sich auf der Zielgeraden gegen die aus Abu Dhabi stammende Al Seer Gruppe durchsetzen. Das Closing der Transaktion ist in der zweiten März-Hälfte vorgesehen und beinhaltet u.a. die Rücknahme des Insolvenzantrags für die Lloyd Werft Bremerhaven GmbH, deren Anteile ebenso an das Bieterkonsortium verkauft wurden wie die Anteile an der nicht insolventen Lloyd Investitions- und Verwaltungs GmbH. Mehrheitsgesellschafter der beiden Gesellschaften ist die MV Holdings, Minderheitsgesellschafter eine zur Genting Gruppe gehörende, nicht insolvente Gesellschaft (Star Cruises Singapore Investment Holding Pte. Ltd.) mit Sitz in Singapur.

Über die Kaufpreise wurde Stillschweigen vereinbart.

Damit fokussiert sich das weitere Insolvenzverfahren der MV-Werften-Gruppe auf den Erhalt der Standorte in Wismar und Rostock-Warnemünde sowie auf die Fertigstellung des weltgrößten Kreuzfahrtschiffes Global Dream 1.

Bei beiden Transaktionen wurde das B&P Team um Insolvenzverwalter Dr. Christoph Morgen von einem Team von BRL unterstützt.

Die Hansestadt Stralsund wurde von SJPP beraten.

Die Beratung des Minderheitsgesellschafters der Gesellschaften der Lloyd Werft in Bremerhaven erfolgte durch ein Team von Linklaters. Auf Seiten des erfolgreichen Bieterkonsortiums war ein Team von GÖRG tätig, während der Bieter Al Seer von einem Team von Luther und Deloitte beraten wurde.

B&P Beraterteam:

  • Dr. Christoph Morgen (Insolvenzverwalter)
  • Dr. Tobias Brinkmann (Federführung)
  • Dr. Annika Schinkel (Insolvenzrecht)
  • André Erckens (Insolvenzrecht)
  • Maria Sophie Richter (Insolvenzrecht)
  • Gvantsa Balanchivadze (Insolvenzrecht)
  • Daniel Arends (Finanzierung und Sicherheitenfreigabevereinbarungen)
  • Thomas Kühn (Arbeitsrecht)
  • Jan Philipp Koslowski (Arbeitsrecht)
  • Hartmut Krangemann (Steuerrecht)

BRL Beraterteam:

 

Teamführung Linklaters: Dr. Sabine Vorwerk

Teamführung SJPP: Dr. Dietmar Penzlin, Niklas Marwedel

Teamführung GÖRG: Prof. Dr. Gerrit Hölzle

Teamführung Luther/Deloitte: Dr. Benjamin Hub, Thomas Mazur